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Hass im Netz - ein Angebot von jugendschutz.net

Extremistische Akteure nutzen Social Media, um menschenverachtende Ideen zu verbreiten. Subtile demokratiefeindliche und rassistische Beiträge finden sich dabei ebenso wie Aufrufe zu Hass und Gewalt. Während unzulässige Inhalte auf vielen Plattformen schnell gelöscht werden, erfordert unterschwellige rechtsextreme und islamistische Propaganda  präventive Maßnahmen. Hierbei ist auch die Entwicklung von pädagogischen Konzepten wichtig, um kritische Auseinandersetzung und Zivilcourage im Netz zu fördern.

Hass-im-Netz.info soll Fachkräften und der interessierten Öffentlichkeit die Arbeit des Fachbereiches politischer Extremismus vorstellen. In Form von Beiträgen und Reports sollen aktuelle Entwicklungen und Trends der rechtsextremen und islamistischen Szene thematisiert werden.

Rechtsextremismus im Internet

Rechtsextreme nutzen das Netz zur Verbreitung ihrer Propaganda sowie zur Selbstinszenierung. Dabei knüpfen sie an jugendliche Lebenswelten an: Sie orientieren sich bewusst an jugendlichen Interessen, ihrem Medienverhalten und bedienen gezielt ihre Hör- und Sehgewohnheiten, um sie für die rechtsextreme Agenda zu gewinnen.

Die “Erlebniswelt Rechtsextremismus” stellt sich immer vielfältiger dar. Auch mobile Anwendungen werden verstärkt genutzt. Rechtsextreme inszenieren sich als nahbar und als scheinbare Tabubrecher. Sie wollen junge Menschen zum Mitmachen animieren, indem sie “Action“, Abenteuer und Anerkennung versprechen.

Teils subtil, teils offen verbreiten Rechtsextreme ihre menschenverachtenden Inhalte. Rassismus, Homosexuellenfeindlichkeit, Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien werden hier ganz offen propagiert. Mit Fake News und drastischen Gewaltdarstellungen wird Angst und Hass geschürt sowie zu Gewalt aufgerufen.

jugendschutz.net analysiert seit 2001 kontinuierlich, mit welchen Mitteln Rechtsextreme im Internet junge Nutzerinnen und Nutzer ködern und wird gegen Angebote aktiv, die sie gefährden oder beeinträchtigen können.

Islamismus im Internet

Islamistinnen und Islamisten richten sich mit popkulturellen Elementen an ein junges Publikum im Netz. Inhaltlich propagieren sie die Ungleichwertigkeit von Menschen, verunglimpfen den demokratischen Rechtsstaat und stacheln zu Gewalt an.

Beliebte Plattformen wie Instagram und Messenger-Dienste wie Telegram bieten vielfältige jugendaffine Funktionen, die sich islamistische Akteure zunutze machen, um eine große Anzahl an Userinnen und Usern für ihre Propaganda empfänglich zu machen und auf ihre Angebote zu locken.

Ein Teil der dschihadistischen Angebote adressiert z.B gezielt Mädchen und Frauen, um sie zu indoktrinieren und für Terrororganisationen zu rekrutieren. Aber auch Kinder befinden sich im Visier islamistischer Propaganda, so wurde z.B versucht sie mit speziellen Spiele-Apps zu ködern. 2018 erreichte die Propaganda eine neue Qualität: Gesellschaftliche Debatten wurden missbraucht, um Jugendliche zu radikalen Haltungen und Aktionen zu verführen.

Seit 2011 recherchiert jugendschutz.net deutschsprachige islamistische Angebote, analysiert deren Jugendschutzrelevanz und wird gegebenenfalls gegen entsprechende Angebote aktiv.

Mehrdimensionale Strategie zur Bekämpfung extremistischer Webinhalte

jugendschutz.net verfolgt bei der Bekämpfung extremistischer Webinhalte eine mehrdimensionale Stratgie:

Jugendschutzrelevante Entwicklungen werden von uns langfristig beobachtet und analysiert, um schnell Gegenstrategien entwickeln zu können. Da es sich um ein internationales Phänomen handelt, suchen wir hierbei auch die Zusammenarbeit mit ausländischen Fachstellen.

Wir sensibilisieren die Betreiberinnen und Betreiber jugendaffiner Dienste für die Verbreitungsstrategien und Wirkmechanismen extremistischer Propaganda und fordert sie dazu auf, effektive Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

jugendschutz.net wirbt dafür Jugendliche, in Anbetracht zahlreicher Web-Angebote mit subtiler Propaganda, für die kritische Auseinandersetzung mit Medien zu stärken. jugendschutz.net entwickelt daher Konzepte zur Prävention und bereitet Erkenntnisse für die Öffentlichkeit auf.

Die Arbeit in den Bereichen Rechtsextremismus und Islamismus wird derzeit gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Sie umfasst ein kontinuierliches Monitoring der jeweiligen Onlineszenen und die Entwicklung effektiver Gegenmaßnahmen.